Am 27.4.2016 sind wir zu zweit, Mathias und Florian zu unserer diesjährigen Feldbahntour in Richtung Norden gestartet. Nachts um 23 Uhr kamen wir in Goldenstedt Fuchsberg an. Hier wurde an einem uns schon bekannten Übernachtungsplatz genächtigt. Morgens wurden wir dann vom ersten Zug ins Moor geweckt. Wir konnten sechs der unzähligen Loks dort in Aktion sehen.
Weiter ging es für uns in das in der Nachbarschaft gelegene Torfwerk Warmsen. Hier ist der Feldbahn Betrieb noch so erhalten, wie wir uns vorstellen, dass es vor einigen Jahrzehnten überall war. Außerdem ist der Gleisplan der Verladeanlage sehr beeindruckend durchdacht.
Weiter ging die Fahrt nach Arkenburg zu der Firma
Böske. Hier waren
wir im Jahr 2015 beim Kipplorentreffen und hatten eine
Werksführung bekommen.
Auch deses mal waren alle sehr freundlich und wir konten uns auch noch
kurz mit
dem Chef unterhalten. Nun schauten wir noch auf der anderen
Straßenseite beim Torfwerk
Wübbeler rein, weil im Internet zu lesen war, dass hier wieder was
fährt. Für
uns war dies aber nicht realistisch, da die Gleise unterbrochen und
nicht befahren
waren. Nun sollte unsere Reise weiter
nach Vechta gehen. Auf dem Weg dorthin fuhren wir bei dem Torfwerk Meiners in
Borstel vorbei. Hier haben wir vor vielen Jahren unser erstes Schienenfahrrad
gekauft. Hier herrschte auch geschäftiges treiben. Beim Torfwerk Zubrägel in Vechta fährt
definitiv nichts mehr. Bei unserem letzten Besuch war hier auch schon kein
Betrieb mehr allerdings waren dieses mal keine Lok mehr vorhanden und die
Gleise teilweise tief im Torf vergraben.
Beim Torfwerk Wichmann und Tabeling kamen wir um halb sieben abends an.
Wir hatten Glück und es wurden noch zwei Loks für den morgigen Tag fit gemacht
und dann abgestellt. Dieses Gleisnetzt hängt mit dem ehemaligen Werk Drebber in
Drebber zusammen und so besuchten wir dieses auch noch schnell auf der anderen
Moorseite. Hier stehen auch noch vier kleinere Loks abgestellt und es macht den
Anschein als könnten von hier immer noch Arbeiter zu den Abbaustellen von der
Firma Wichmann und Tabeling mit der Lok fahren. Dies hatten wir vor einigen
Jahren mal erlebt und durften damals mitfahren. Nun gin die Fahrt weiter in
Richtung Lohne um wieder zwischen den zwei bekannten Werken übernachten zu
können. Dabei schauten wir noch beim Schöma Werk in Diepholz vorbei. In
Torfwerk Borken und Rißelmann war schon alles im Feierabend aber auch hier gibt
es noch Feldbahnbetrieb.
Wir übernachteten an unserem schönen Plätzchen in Lohne Kroge zwischen den zwei Werken. Morgens wurden wir wieder von der Lok des Torfwerkes Haskamp geweckt, die zum Arbeiten ins Moor fuhr. Hier konnten wir uns auch ein bisschen in der Verladung umschauen, und sehen, dass hier noch fleißig gearbeitet wird. Der Chef mit seinen 87 Jahren meinte in 3-4 Jahren wird das Werk wohl auch dicht machen müssen, weil dann nichts mehr abgebaut werden darf. Im Nachbarwerk Holthaus und Fortmann nutzten wir die 2 Stunden unserer Reise, in denen es nicht geregnet hat und durften im Torfwagen mit raus ins Moor fahren. Das war wieder mal ein Highlight.
Nun nachdem sich der Himmel wieder zugezogen hat machten wir uns auf an den Küstenkanal. Dort klapperten wir die dort wie an der Perlenkette aufgefädelten Torfwerke ab und mussten auch feststellen, dass es immer weniger werden. Das Werk Weener existiert quasi nicht mehr. Die im letzten Jahr dort einzeln und ohne Gleisanschluss abgestellte Lok gibt es nicht mehr. Bei der Moorkultur Ramsloh sah es erst so aus, als wäre kein Betrieb mehr doch dann kamen zum Feierabend 7 Loks noch aus dem Moor. Dann ging es in die Gnarrenburger Gegend und wir besuchten zu erst das Werk in Hagen im Bremischen, dort habe ich vor 8 Jahren Vaters Torfwagen erworben. Jetzt gibt es hier nur noch unzählige Meter Gleis. Diese sind schon gestapelt und müssten nur noch abgeholt werden. Bei der Abbaustelle in Finndorf konnten wir feststellen, dass noch eifrig gearbeitet wird. Der Gleisplan ist allerdings sehr minimalistisch. Fahrbetrieb konnten wir Samstags natürlich keinen sehen.
Nun machten wir uns in Richtung Buxtehude auf und steuerten einen Übernachtungsplatz dort in der Nähe an. Dieser lag an der Elbe. Am nächsten Morgen organisierten wir erst mal in Buxtehude das Hochzeitsgeschenk für meine Schwester. Wir kauften einen Strandkorb. Anschließend fuhren wir zum „Grauen Ort“ das ist ein altes Areal, das früher zum Schutz der Stadt Hamburg diente. Im Weltkrieg war hier ein Munitionsdepot und wie sollte es anders sein der Transport wurde mit der Feldbahn organisiert. An unserem Besuchstag war hier ein Festival und so war die Bahn auch in Betrieb.
Nun machten wir uns auf zum Deutschen Feld und Kleinbahnmuseum und besuchten die dort mitwirkenden Vater und Sohn Resinger. Bei ihnen konnten wir vor vielen Jahren unseren Strüver kaufen. Sie haben mittlerweile in Deinste eine beachtliche Halle aufgebaut und dort ihre Fahrzeuge stehen. So konnten wir hier auch noch fleißig mitfahren.
Abends machten wir uns dann auf den Weg zu unserem nächsten Übernachtungsplatz bei Harpstedt wo Mathias mit der Harpstedt Delmenhorster Eisenbahn mitfahren wollte. Auf dem Weg fuhren wir noch bei zwei Werken von Archut in Sauensik und in Hatzte vorbei. Hier wird noch gearbeitet und es machte auch ohne Betrieb einen sehr feldbahnerischen Eindruck. Wir übernachteten also nur wenige Kilometer von dem Bahnhof in Harpstedt entfernt, sodass wir es morgens nicht weit bis zur Abfahrt des Zuges hatten. Mathias ist einmal die Strecke bis nach Delmenhorst mitgefahren und ich mit dem Auto nebenher zum Fotografieren. Mittags ging es dann weiter nach Bruchhausen Vilsen. Hier war Saisonauftakt zum 50. Geburtstagsjahr. Wie immer in Bruchhausen Vilsen wirkt alles als wäre die Zeit ein bisschen stillgestanden. Wir machen eine Tour mit und dann noch einige Fotos.
Abends fuhren
wir zu unserem letzten Übernachtugsort
nach Drei Annen Hohne im Harz. Hier kamen wir gerade an als der letzte
Dampfzug vom Brocken runter kam. Nun ging auch unsere diesjährige Feldbahntour
zu Ende. Es hat sich wie immer gelohnt und wir haben viele Bahnen besuchen
können, die wir schon lange nicht mehr besuchten. Außerdem machte es auf uns
den Anschein, dass die Torfwerkmitarbeiter dieses Jahr freundlicher und
aufgeschlossener gegenüber uns Feldbahnfreunden waren als die Jahre zuvor.
Vielleicht hängt es auch daran, dass Eisenbahn Romantik vor wenigen Wochen über
die Torfbahnen berichtet hat.